Um 09:10h haben wir im Hafen von Vieste nach 13 Stunden Überfahrt festgemacht. Wir sind zusammen mit einem Seglerpärchen, die die gleiche Route nach Korfu haben wie wir, rübergefahren. Die ersten 15 Meilen gingen schön unter Segel mit 6 Kn Geschwindigkeit.
Der Rest unter Maschine. Das Meer war spiegelglatt und es gab wenig Schiffsverkehr. Bei Sonnenaufgang wurde es dann etwas ungemütlich, 25 Kn Wind und 2-3 Welle direkt von vorne, das Wasser ab und zu von der Seite. Das Frühstück hat sich auf eine Tasse frischen Tee reduziert. Der erste Eindruck vom italienischen Festland war nicht so prickelnd. Wir sind im Stadthafen und nicht in der Marina gelandet. Um uns herum wird gebaggert und planiert, die Häuserfassaden sehen nicht sehr einladend aus.
Wir machen uns erstmal schlau, wo wir uns anmelden müssen. Die braven Deutschen wollen natürlich gleich nach Ankunft ordnungsgemäß einklarieren und wir sind brav mit unseren Unterlagen in das Büro der Hafenbehörde marschiert. Fünf schneeweiß gekleidete (fast wie beim Kölner Sitzungskarneval), gar nicht so schlecht aussehende Italiener – einer davon sitzt in seinem verdunkelten Büro mit Sonnenbrille vor dem Computer – haben uns aufgeklärt, dass Italien und Kroatien in der EU sind. Aha. Kurzum: es scheint wohl niemand zu interessieren, von wo wir gekommen sind und wohin wir wollen und dass das mit der Ein- und Ausklarierei total unnötig ist. Auch gut, ein „Schengen-Abkommen“ kennt hier wohl niemand. Dann gibts erstmal einen Capucchino und eine Mütze Schlaf.
Hier gibt es wohl auch schon die erste Art von Menschenschmuggel … Makabrer Scherz: das sind Ausflugsboote zu den Grotten rund um Vieste. Scheinbar ein beliebtes Ausflugsziel.
Die Altstadt ist wirklich hübsch, alles weiße Häuser, enge steile Gassen, tolle Dachterrassen und es ist richtig was los. Die Pizza und der Vino schmecken herrlich.